Als einen „unerfreulichen Neo-Tudor-Palast, den ein wahnsinniger Kinderbuchillustrator hätte entworfen haben können“, bezeichnete ein britischer Offizier Schloss Cecilienhof, als er im Juni 1945 mit amerikanischen Kollegen den Tagungsort der Potsdamer Konferenz inspizierte. Das Schloss war während des Ersten Weltkriegs als Residenz für den preußischen Thronfolger Wilhelm und seine Frau Cecilie gebaut worden. In der Zwischenkriegszeit hatte es der abgesetzten Hohenzollerndynastie als Familiensitz gedient. Seit der Eroberung Potsdams durch die Rote Armee lag es im sowjetischen Machtbereich.